Repräsentatives Recruitment und Training
Die Kinder in den Schulen, in denen unsere Fellows eingesetzt sind, haben die geringsten Chancen auf erfolgreiche Bildungskarrieren und Lebenswege. Gleichzeitig korrelieren in Österreich niedriger sozioökonomischer Status und bildungsferner Hintergrund oftmals mit Migrationshintergrund. Das wird besonders deutlich, wenn man sich einige Zahlen ansieht. Durchschnittlich 85 % aller Schüler:innen an Teach For Austria Einsatzschulen haben Migrationshintergrund. An einigen Schulen sind es sogar 98 %.
Lehrer:innen mit Vorbildwirkung
Mit der Unterstützung des Bildungsministeriums arbeiten wir seit 2015 daran, dass ein Teil unserer Fellows den kulturellen und sprachlichen Hintergrund aufweisen, den auch ihre Schüler:innen haben. Damit wollen wir diejenigen ins Handeln bringen, die selbst von Bildungsungerechtigkeit betroffen sind oder waren. Wenn Fellows den Hintergrund ihrer Schüler:innen repräsentieren, können sie zudem stärker als Vorbilder dienen und sensibler in die Beziehung zu ihren Schüler:innen und deren Eltern gehen. In dem Projekt mit dem Bildungsministerium arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Auswahlsysteme auf die Durchlässigkeit für Bewerber:innen mit Migrationshintergrund zu prüfen und mögliche Eingangshürden abzubauen.
Unser Ziel ist es, dass mittelfristig ca. 25 % der Fellows jeden Jahrgangs die sprachlichen und kulturellen Hintergründe eines Großteils ihrer Schüler:innen repräsentieren. Der Anteil der repräsentativen Fellows bewegt sich in den letzten Jahren zwischen 20 und 30 % aller Fellows eines Jahrgangs.
Was passiert konkret?
Ein paar Beispiele:
- Wir kooperieren mit zahlreichen Organisationen im Integrationsbereich, um potentielle Bewerber:innen anzusprechen.
- Wir setzen entsprechende PR-Kampagnen um.
- Wir reflektieren unsere Auswahlprozesse mit Blickpunkt Diversität und Repräsentation und tauschen uns mit dem Ministerium und internationalen Expert:innen zum Themenbereich aus.
Fragen denen in bisherigen Projekten zum Beispiel nachgegangen wurde:
- Benachteiligt unser Auswahlverfahren generell Kandidat:innen mit repräsentativen oder anderen diversen Hintergründen?
- An welchen Stellen baut unser Auswahlverfahren für diese Kandidat:innen bestimmte Hürden auf, die sich aus ihrem persönlichen Hintergrund und Werdegang ergeben (z.B. kulturelle Sozialisation, sozioökonomische Rahmenbedingungen, Schullaufbahn in anderen Bildungssystemen etc.)?
- Fühlen sich die Kandidat:innen durch die spezifische Kommunikation von uns weniger stark angesprochen bzw. sogar ausgeschlossen?
- Sind die eingesetzten Instrumente zur Auswahl von Fellows spezifisch kulturell geprägt und benachteiligen dadurch bestimmte Bevölkerungsgruppen?