Was bedeutet für euch Zusammenarbeit?
Jakob, Fellow '24, berichtet, wie ihn seine persönlichen Schulerfahrungen und die Reflexion über Zusammenarbeit dazu motiviert haben, Lehrer zu werden. Mit viel Empathie, klaren Werten und einem Fokus auf gegenseitige Unterstützung schafft er ein Klassenzimmer, in dem sich Schülerentfalten können – und zeigt, wie eine positive Haltung den Unterschied macht.
„Was bedeutet für euch Zusammenarbeit?“ Diese Frage stellte ich all meinen Schüler:innen zu Beginn des Schuljahres.
„Dass wir unsere Hausaufgaben machen.“ „Wir sollen im Unterricht ruhig sein und zu Hause lernen“ sind Antworten, die mir die Schüler:innen auf meine Frage gaben.
Im Vorhinein habe ich mir lange Gedanken gemacht, welche Grundwerte mir in meiner Rolle als Lehrkraft wichtig sind. Werte, die in allen Klassenzimmern gelten, für die Schüler:innen und auch für mich. Neben Respekt und Verantwortung ist da also Zusammenarbeit. Aber was genau bedeutet das eigentlich für mich?
„Unter Zusammenarbeit verstehe ich, dass wir uns im Klassenzimmer alle gegenseitig unterstützen und gemeinsam auf Ziele hinarbeiten.“
Unter Zusammenarbeit verstehe ich, dass wir uns im Klassenzimmer alle gegenseitig unterstützen und gemeinsam auf Ziele hinarbeiten. Warum mir das so wichtig ist? Viel zu oft hatte ich in meiner eigenen Schulkarriere das Gefühl, dass gegen mich gearbeitet wird. Lehrpersonen Freude daran hatten, mich und meine Mitschüler:innen vor der Klasse bloßzustellen.
„Jetzt kommt wer dran, der nichts kann. Herzog!“ verkündete eine meiner damaligen Lehrerinnen, als sie mich zur Stundenwiederholung aufrief. Ich konnte natürlich nicht zufriedenstellend antworten. Der Effekt: Bis heute interessiert mich Biologie recht wenig. Ich habe das Gefühl, dass es mir einfach nicht liegt.
„Ein gegenseitiges Wohlwollen und gute Zusammenarbeit sind gewinnbringend für jedes Lernsetting.“
Mit meinem Start bei Teach For Austria und der Reflexion über meine zukünftige Rolle als Lehrkraft wurde mir schnell klar, dass ich niemals diese Art von Lehrer sein möchte. Versteht mich nicht falsch. Meine wenig glanzvolle Biokarriere möchte ich nicht gänzlich auf meine Lehrerin schieben, aber ich bin mir sicher, dass ein gegenseitiges Wohlwollen und gute Zusammenarbeit gewinnbringend für jedes Lernsetting ist.
In diesem Sinne freue ich mich darauf, in den kommenden Monaten noch intensiver mit meinen Schüler:innen zusammenzuarbeiten und sie positiv zu bestärken.
In zukünftigen Beiträgen werde ich Einblicke geben, wie diese Zusammenarbeit konkret aussieht.
Vielen Dank, lieber Jakob.
— November 2024